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Man kann einen Menschen nichts lehren;
man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu finden.

Galileo Galilei

„Konstruktivismus enthält keine Handlungsanweisungen und keinen Katalog für das richtige Handeln. Doch wenn sich die Ansichten von der Welt verändern, ändert sich auch die Art und Weise, wie ein Mensch auf die Welt bezugnimmt, dann ändert sich auch sein Handeln.“ 

Heinz Kersting – Gründer des IBS

Es gibt immer eine Lösung.

Das verbindende Element unserer Angebote ist eine systemisch-konstruktivistische Grundhaltung.

Menschen meistern ihren Alltag oft in gewohnten Bahnen. Gewohntes macht das Leben durch Routinen und Automatismen in vielerlei Hinsicht leichter und einfacher. Die Grenzen werden dann erreicht, wenn gewohnte Muster dazu führen, dass das Denken eingeengt wird, bei Problemen die Lösungsvielfalt nicht mehr wahrgenommen wird, die eigene Meinung als das einzig Wahre gesehen wird und in Konflikten kein Einlassen auf die Gedanken, Gefühle und die Denk- und Sichtweise des Gegenübers mehr möglich ist.

Im Fach Sozialwissenschaften hielt ein Professor ein schwarzes Buch hoch und sagte: „Dieses Buch ist rot!“ Die ganze Klasse protestierte einstimmig und rief: „Nein!“ Der Professor seinerseits beharrte darauf und sagte „Doch, ist es!“ Und die Klasse wiederholte lautstark: „Nein, das ist nicht richtig!“ Er drehte das Buch um und die Rückseite war rot! Der Professor blickt in die beschämten Gesichter seiner Schüler und meinte: „Sage niemals jemanden, er liege falsch, solange Du die Dinge nicht aus seiner Perspektive gesehen hast.“
(Autor unbekannt)

Die systemisch-konstruktivistische Grundhaltung bietet einen Zugang, der Situationen ganzheitlich und umfassend betrachtet. Systemisches Denken erfasst nicht nur die eigene Denk- und Sichtweise, sondern eröffnet darüber hinaus einen Raum für andere, weitere, differenziertere Betrachtungsmöglichkeiten und erfasst Situationen als Ganzes. Dieses Denken ermöglicht den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Gewohnte Muster und das eigene begrenzende Schubladendenken werden zugunsten einer zirkulären und mehrdimensionalen Sichtweise aufgelöst. Hierdurch entwickelt sich unsere Kommunikationsfähigkeit weiter und der eigene Handlungsspielraum wird um ein vielfaches erweitert.

Die geschichtliche Entwicklung des IBS und politische Professionalisierung

Das Institut wurde 1985 von Heinz Kersting und Lothar Kraphol (Professoren für Soziale Arbeit) und dem Sozialpädaogen Georg Nebel gegründet. Ziel war es, notwendige Weiterbildungen im Bereich der Erwachsenenbildung auf einem qualitativ hohen Niveau zu entwickeln und umzusetzen. Hierzu gehörten die Ausbildungskurse zur Soziale Gruppenarbeit und zur Supervision. Bei der Professionalisierung der Supervision als Beratungsformat im deutschsprachigen und europäischen Raum spielte das IBS eine nicht unerhebliche Rolle und gehört entsprechend zu den Gründungsinstituten der Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv). Ebenso mit der Entwicklung systemischer (ganzheitlicher, vernetzender) Ansätze hatte das IBS die Anforderungen der Zeit erkannt.

Der systemische und konstruktivistische Paradigmenwechsel fand damals kaum Aufnahme in die Aus- und Weiterbildungen für soziale und pädagogische Berufe. Anders am IBS: Die kommunikationstheoretischen Forschungen und Grundsätze Paul Watzlawicks, soziologische Systemtheorien und frühe systemische Ansatz in der Praxis gingen in die konzeptionelle Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildungen am IBS ein. Heute findet die systemische Weiterbildungsarbeit in den Fachbereichen Supervision, Organisationsentwicklung, Beratung, Social Groupwork, und Case-Management statt.

Das verbindende Element aller Angebote ist eine konstruktivistische Kognitionstheorie. Interventionen werden verstanden als Strategien, eingefahrene Wahrnehmungs-, Deutungs- und Handlungsabläufe eines Arbeitssystems zu unterbrechen und andere, vielleicht brauchbarere Wirklichkeiten zu konstruieren. Die qualitativen Standards der Fachbereiche, die wissenschaftliche Freiheit im Denken und Handeln der Lernsettings, der systemisch-konstruktivistische Hintergrund sowie die Ressourcenorientierung und emanzipative Zielsetzung des Instituts sind Kennzeichen unserer Arbeit.

Von 2009 bis 2024 war das IBS in der Trägerschaft des Caritasverbandes für das Bistum Aachen e.V.

Ab dem 01.03.2024 wurde die Trägerschaft an Frederic Linßen (Institutsleitung) und Rudolf Kosmala (Geschäftsführung) übergeben.

Über seine regulären Weiterbildungen hinaus bietet das Institut auf Anfrage Weiterbildungen für geschlossene Gruppen und Arbeitssysteme, Inhouse- und Open-Space-Veranstaltungen, Workshops und Teamentwicklung an.

Das IBS ist Mitglied in der Systemischen Gesellschaft (SG), in der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv) und in der Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales (AHPGS).